Kisten, Paletten oder Einzelstücke/Stückgut, die beispielsweise nicht durch Spanngurte oder Airlineschienen gesichert sind, können sich auf jeglicher Ladefläche entsprechend schnell bewegen. Eine lose, unkontrollierte Ladung ist jedoch oft für schwere Unfälle verantwortlich.
Wirkung auftretender Kräfte
Hauptsächlich sind es vier verschiedene Kräfte, die während eines Transportes entstehen und auf die Ladung übertragen werden können. Dazu gehört:
- Reibungskraft: Diese Kraft stellt sich dem Verschieben von Ladegut entgegen. Dadurch unterstützt sie die Ladungssicherung. Denn, je rauer Oberflächen ausfallen, umso deutlicher wirkt sich die Reibungskraft aus. Daher sind Antirutschmatten eine perfekte Ergänzung der Spanngurte.
- Gewichtskraft: Jede Art Ladung wird durch ihr eigenes Gewicht und durch Einwirkung der Erdanziehungskraft gegen die Ladefläche gedrückt.
- Massenkraft: Hierbei handelt es sich um eine Kraft, die das Ladegut aufgrund einer Bremsung vorwärts, bei einer Beschleunigung rückwärts und bei Kurvenfahrten seitlich bewegt.
- Sicherungskraft: Diese Kraft ist der Gegenpol zur Massekraft. Dadurch wird ein Verrutschen der Ladung verhindert. Hilfsmittel für diese Art Ladungssicherung sind unter anderem Airlineschienen und Spanngurte.
5 essenzielle Aspekte zur Ladungssicherung
Eine zuverlässige Ladungssicherung wird oft vernachlässigt. Allerdings kann diese Vorgehensweise bei Kontrollen als schwerer Mangel dokumentiert werden. Um eine Ladungssicherung durchzuführen, die den gesetzlichen Richtlinien entspricht, sind bestimmte Maßnahmen erforderlich:
1. Einerseits müssen die Vorschriften und Hinweise der Fahrzeughersteller, unter anderem in Bezug auf maximale Belastung, beachtet und eingehalten werden. Andererseits muss die Ladung gleichmäßig auf dem LKW, Anhänger oder im Transporter verteilt werden. Dies bedeutet, dass der Schwerpunkt möglichst tief auf der Ladefläche liegt.
2. Transportgut in Stauboxen sollte ebenfalls extra gesichert werden, idealerweise mittels formschlüssiger Sicherung. Verwendete Transportboxen oder Airlineschienen als Lastenträger sollten stets geprüfte Produkte sein. Daher ist es wichtig, dass es sich immer um TÜV-geprüfte Boxen/Lastenträger mit anerkannter Tragkraft handelt. Ungeprüfte Gestelle oder DIY-Kisten haben bei einer ordnungsgemäßen Sicherung von Ladegut nichts zu suchen.
3. Transportfahrzeuge sollten zudem mit Hilfsmitteln ausgestattet sein, die dem Bedarf des jeweiligen Unternehmens entsprechen. Spanngurte, Airlineschienen, Antirutschmatten, Kantenschutz sind für das zu transportierende Gut auszuwählen.
4. Unternehmen sollten ihre Mitarbeiter stets durch Schulungen zu den neuesten Richtlinien in Bezug auf Ladungssicherung und Unfallvermeidung unterstützen. Denn, auch Unternehmer gewinnen durch die korrekte Ausführung der Sicherung auf Ladeflächen und in Transportern.
5. Für horizontale Transportfahrten mit Langgut lassen sich beispielsweise Langmaterialrohre verwenden, die über Lastenträger auf dem Fahrzeugdach montiert sind. Dies spart den Mitarbeitern viel Zeit und bietet für Material den nötigen Schutz. Sicherungsmittel für Ladungen der unterschiedlichsten Art sind beispielsweise auch Zurrketten und Netze. Letztere sind für Ladungen aus Kleinmaterial prädestiniert, um Verwehungen durch Wind/Fahrtwind zu vermeiden.
Vorschriften zur Sicherung von Gütern
Die Richtlinien VDI 2700 (Verein Deutscher Ingenieure) dient der professionellen Sicherung von Transportgütern wie beispielsweise durch Airlineschienen, Antirutschmatten und Spanngurte in Transportfahrzeugen, LKWs und auf Anhängern. Es handelt sich hierbei um die Grundlage für Sicherheit bei Transporten und somit auch im Straßenverkehr. Für die Absicherung von Ladungen auf leichteren, gewerblich genutzten Fahrzeugen sind es primär die detaillierten Angaben im VDI 2700 Blatt 16, die für Transporter bis zu 7,5 Tonnen relevant sind.
